01
März
2022

Familienbande

„Die Familie ist das Vaterland des Herzens.“ ¹   

Giuseppe Mazzini (1805 – 1872)

Familie bedeutet, die Angehörigen sind durch ein tiefes Band der Zugehörigkeit miteinander verbunden. Alle Familienmitglieder sind aufeinander angewiesen. Diese Zugehörigkeit kann man sich weder aussuchen, noch kann diese gekündigt werden. Das Innerfamiliäre Miteinander und der Austausch prägen das Selbst-Bild der / des Einzelnen. Die Familie ist die kleinste soziale Gemeinschaft.

Bestimmte Themen wiederholen sich in Familien bis diese gelöst oder bearbeitet werden, manchmal auch erst in der nächsten oder übernächsten Generation. So werden zum Beispiel Traumatisierungen „vererbt“ und können bis zu 2 nachfolgende Generationen benötigen, um aufgelöst zu werden. Gesellschaftliche Ereignisse wirken sich in Familien aus und zeigen sich in Früchten und Belastungen. Daneben gibt es individuelle, innerfamiliäre Herausforderungen, die gemeinsam zu bewältigen sind. Jede Familie strebt ein Gleichgewicht an. Manchmal „verheddern“ sich Familien gerade dann, wenn sie versuchen, das eigene Gleichgewicht wieder herzustellen. Dabei zählen positive Ereignisse, wie eine Hochzeit, die Geburt eines Kindes, ein gemeisterter Abschluss, ebenso zu den Herausforderungen, die ein „Verheddern“ nach sich ziehen können wie sofort erkennbare Belastungen, etwa Trauer nach einem Todesfall, Krankheit, einen Lebensabschnitt nicht im selben Tempo wie andere Altersgleiche bewältigt zu haben.

In der Familie finden wir unsere Werte, Haltungen, Orientierung, unsere Vorbilder. Wir erfahren die Leitplanken des Zusammenlebens im Alltag wie diese in dem kleinen Kreis gelebt werden. Daran anbindend verinnerlichen wir Leitsätze und richten uns aus.

Wie immer, wenn Menschen zusammenkommen gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Manchmal ist man gleicher Meinung, ein anderes Mal ist es notwendig, sich zu reiben und in den Austausch zu gehen. Gerade dann, wenn sich nicht alle einig sind, sind die Potentiale zum Wachstum für alle Familienmitglieder am größten.

  • Wofür kann es für Sie gut gewesen sein, genau in dieser Familie aufzuwachsen?
  • Welche Werte, Haltungen und Orientierung haben Sie in ihrer Familie mit auf den Weg bekommen?
  • Welchem Familienmitglied waren Sie besonders nahe? Was haben Sie von dieser Person gelernt?
  • Wofür könnten Sie sich bei einzelnen Familienmitgliedern bedanken und haben Sie das schon einmal mitgeteilt? Welche Reaktion haben Sie auf Ihren Dank erfahren?

Wir wünschen Ihnen eine Zeit, in welcher Sie sich trotz Distanz Nahe sein können.

Katrin Firmthaler-Ködel und Diana Aust

[1] Quelle :https://www.aphorismen.de/zitat/26090 am 27.11.2021

Monatspost März 2022