29
August
2021

Lebensfluss

„Betrachte den Fluss deines Lebens und erkenne, wie viele Ströme in ihm münden, die dich nähren und unterstützen.“¹        Thich Nhat Hanh

Kennen Sie das? Sie sitzen an einem Fluss und schauen wie gebannt auf das Wasser. Das Beobachten des Wassers entspannt und die Gedanken können fließen – genauso wie das Element selbst. Die Zeit vergeht und spielt in diesen Momenten keine Rolle. Es geht eine magische Anziehungskraft von dem nassen Element aus, etwas Beruhigendes und Ausgleichendes. Wenn die Sonnenstrahlen auf die Oberfläche treffen, funkelt und glitzert es in verschiedenen Farben. Kleine Wellenbewegungen sind zu sehen, wenn der Wind leicht übers Wasser streicht.

Diese kleinen Momente bewusst wahrzunehmen, im Hier und Jetzt zu sein – das können stärkende Erfahrungen sein.

Auch der Lebensfluss ist immer in Bewegung und nichts bleibt gleich. Das einzig Beständige ist, dass er immer in die eine Richtung fließt. Es unterliegt alles stets der Veränderung und Anpassung.

Genau wie der Lebensfluss sich verändert, fließt auch Wasser immer anders. Mal mäandert es an einer breiten Stelle vor sich, mal ist die Fließgeschwindigkeit sehr hoch, an flacheren Stellen hüpft das Wasser über oder um Steine, manchmal ist das Flussbett lang und fast gerade, an anderen Stellen schlängelt sich das Flussbett durch die Landschaft.

Flüsse wurden genutzt, um zu reisen, um Nahrung zu jagen, für den Antrieb großer Geräte, wie Mühlen, und auch immer wieder um Nachrichten, als Flaschenpost, zu versenden.

> Wann haben Sie sich das letzte Mal Zeit genommen, die Gedanken einfach fließen zu lassen?

> Wann und wo haben sie sich spontan in einem Gewässer erfrischt? (Füße abgekühlt oder gebadet / geschwommen)

> Wie genau fließt Ihr Lebensfluss in diesem Moment?

> Welche Kraft lässt sich aus Ihrem Lebensfluss generieren?

Diana Aust und Katrin Firmthaler-Ködel

1 Quelle: Thich Nhat Hanh, vietnamesischer Zen-Meister

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